Das Freispiel

Das Freispiel hat in unserer Arbeit einen zentralen Stellenwert. Sie ist eine Methode der Tagesgestaltung in der KiTa:

Kindern wird – meist im Vormittagsbereich während und nach der Bring-Phase – die Möglichkeit gegeben, Spiele frei zu entwickeln und zu gestalten. Im Freispiel ist das Kind, wie das Wort schon sagt, freier in der Gestaltung seiner Beschäftigung als in der übrigen Zeit des Tages, an dem z.B. von den Erziehern Angebote gemacht werden.

Beobachten und Dokumentieren

Das Beobachten und die anschließende Dokumentation ist ein entscheidender Aspekt unserer Arbeit. Sie werden von allen an der Erziehung beteiligten Personen in der Kindertagesstätte durchgeführt.

Umfassende Beobachtung

  • ermöglicht Entwicklungsförderung, die an den Stärken des Kindes ansetzt
  • ermöglicht das Wahrnehmen von Bedürfnissen
  • macht den Entwicklungsstand deutlich
  • zeigt soziale Gruppenstrukturen auf.

Wir nutzen unterschiedliche Dokumentationsbögen, in denen wir verschiedene Sachverhalte beobachten. So haben wir Beobachtungsbögen für die Eingewöhnung und den Spracherhebungsbogen Basik, bei dem es sich um ein Verfahren handelt, welches eine begleitende Beobachtung der kindlichen Sprachentwicklung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen ermöglicht. Die Beobachtung erfolgt im pädagogischen Alltag und hat das Ziel, den Sprachentwicklungsverlauf eines Kindes kontinuierlich zu dokumentieren und darüber hinaus auch speziellen Förderbedarf zu erkennen.

Wir führen für und mit jedem Kind ein Portfolio, welches es aktiv mitgestalten kann und durch das dem Kind selber Entwicklungsschritte deutlich werden.

Zusätzlich führen wir eine Dokumentationsmappe über jedes Kind, in dem Elterngespräche, Berichte, Fotos, Kind spezifische Daten und die Entwicklungsprozesse des Kindes festgehalten werden. Diese Mappen sind von Eltern und Kindern jederzeit einsehbar, Eigentum der Eltern und werden am Ende der Kindergartenzeit an die Eltern ausgehändigt.

Unsere Kleinsten in der Einrichtung – Kinder unter drei

Die Bedeutung und der Ablauf der Eingewöhnung

Die Gestaltung der Eingewöhnungsphase ist, gerade im Hinblick auf die Betreuung von Kindern unter drei Jahren, entscheidend für die weitere Entwicklung des Kindes in außerfamiliären Betreuungsformen.

Die zeitweise Trennung von vertrauten Bezugspersonen und die Hinwendung zu noch unbekannten Personen verlangt dem Kind eine hohe Anpassungsleistung ab.

Um eine tragfähige Beziehung zum Erzieherteam aufbauen zu können, benötigen sowohl Eltern als auch Kinder Zeit. Deshalb beginnt unsere Eingewöhnungszeit bereits einige Wochen vor der eigentlichen Aufnahme in die KiTa.

In der Zeit vor der eigentlichen Eingewöhnung haben die Kinder immer wieder die Möglichkeit, vormittags die KiTa zu besuchen. Wir planen keine festen Besuchstage, sondern bitten die Eltern, wann immer es ihnen zeitlich möglich ist, die KiTa zu besuchen. Dadurch sind den Kindern die räumliche Einrichtung und die Erzieher bekannt, oftmals werden schon erste Spielpartner gefunden.

Kinder bis ins dritte Lebensjahr binden sich an einige wenige Bezugspersonen. Es ist wichtig, diese Bezugspersonen in der Nähe zu wissen, um Neues zu entdecken und spielen und explorieren zu können. In bestimmten Zeitintervallen benötigen Kinder in diesem Alter immer wieder die Rückversicherung, dass die vertraute Person noch in der Nähe ist, damit sie emotional gestärkt weiterspielen können.

Mit Hilfe der vertrauten Bezugsperson kann das Kind eine Beziehung zur Erzieherin aufbauen und sie nach und nach als sichere Basis im KiTa – Alltag erleben.

Der zunächst feste Bezugserzieher nimmt das Kind in Empfang und bietet Unterstützung und Sicherheit an, ohne sich aufzudrängen. Wir haben uns bewusst für das Konzept mit Bezugserziehern entschieden, da es für die Kinder erleichternd ist, in der ersten Zeit die Bindung zu nur einer Person aufzubauen anstatt zu allen drei betreuenden Fachkräften.

In dieser Anfangszeit wird sich die Bezugserzieherin ganz langsam dem Kind nähern, es aber nicht zu etwas zwingen und sich auch niemals aufdrängen.

In den ersten Tagen bleibt das Kind nur kurz, die Dauer der Anwesenheit wird langsam gesteigert. Je nachdem, wie sich das Kind in der ersten Zeit in der Einrichtung verhält, wird die individuelle Verweildauer für die ersten Tage gemeinsam mit den Eltern festgelegt.

Die Anwesenheit eines Elternteils ist in dieser Phase sehr wichtig, da sie dem Kind die Sicherheit gibt, ohne Ängste seine neue Umgebung zu erkunden. Wenn das Kind sich sicher genug fühlt und seine Umgebung sowie seinem Bezugserzieher Vertrauen schenkt, kann eine kurzweilige Abwesenheit eines Elternteils herbeigeführt werden. Die Zeitspanne verlängert sich in Absprache mit den Eltern sukzessiv von stundenweiser Trennung über halbtägiger bis später dann zu ganztägiger Trennung. Die Eingewöhnung ist dann abgeschlossen, wenn jedes einzelne Kind den Vormittag in der Gruppe ohne Elternteil verbringt und somit die Bezugserzieherin als „Sichere Basis“ akzeptiert hat. Das Elternteil ist nicht mehr unmittelbar vor Ort, aber dennoch einige Tage ständig für die Einrichtung erreichbar. Auch das Mitbringen von vertrauten Objekten von zu Hause z.B. Kuscheltiere ist empfehlenswert und durchaus erwünscht.

Wichtig ist, dass das Kind mit der Zeit lernt, dass es sich von seiner Bezugsperson verabschieden kann, weil sie dem Kind signalisiert, hier kannst du bedenkenlos bleiben, die Erzieherin passt auf dich auf. Außerdem lernt das Kind, Mama kommt wieder, holt mich ab und wir gehen zusammen nach Hause.

Bezugspersonenorientiert eingewöhnen bedeutet, dass die Eltern und ihr Kind in der ersten Zeit möglichst einen Erzieher als feste Ansprechpartner haben. Weiterhin bedeutet dies aber auch, dass der feste Bezugserzieher (zunächst in Anwesenheit der Bezugsperson) „seine“ Kinder in ruhiger, heller und entspannter Atmosphäre wickelt. Erst nach erfolgreicher Eingewöhnung und zunehmender Sicherheit des Kindes im KiTa-Alltag fragen auch andere Erzieher, ob sie das Kind wickeln dürfen und akzeptieren dabei die Präferenzen des Kindes.

Uns ist während der gesamten Eingewöhnungsphase der intensive Austausch mit den Eltern sehr wichtig, um auf individuelle Bedürfnisse bestmöglich reagieren und eingehen zu können.

Weiterhin dokumentieren den individuellen Eingewöhnungsverlauf eines jeden Kindes in einem speziellen Dokumentationsbogen, der uns als Grundlage für das abschließende Eingewöhnungsgespräch (ca. acht Wochen nach dem KiTa-Start) dient.

Besonderheiten im U3-Bereich

Wir betreuen 16 Kinder unter 3 Jahren in unserer KiTa. Sechs Kinder von 2-3 Jahren in der Bärengruppe und 10 Kinder im Alter von 0-3 Jahren im Spatzennest.

Die U3-Kinder haben in ihrem Gruppenraum die Möglichkeit, nach Interesse und Spielbedürfnis ihre Spielbereiche und Spielmöglichkeiten frei zu wählen. Alle Spiel- und Kreativbereiche sind mit Material/Spiele bestückt, die jedem Altersbereich (Krabbelalter, Kleinkind) gerecht werden und unterschiedliche Anforderungen beinhalten.

Der U3-Gruppenraum der Spatzen (0-3 Jahre) ist wie die anderen Gruppenräume auch mit einem Bauteppich, einer Puppenecke und einer Kuschelecke zum Lesen ausgestattet. Zusätzlich befindet sich in der Gruppe eine Spiellandschaft (ähnlich einer 2. Ebene), die zum Treppensteigen, kriechen, krabbeln, hochziehen und rutschen einlädt.

Das Spatzennest hat einen eigenen Außenbereich, der U3 adäquat gestaltet ist.

Neben der Möglichkeit sich am Vormittag zurückzuziehen und Schlaf-/Ruhephasen einzulegen, gehen die U3-Kinder gemeinsam mit einem Erzieher nach dem gemeinsamen Mittagessen zum Mittagsschlaf. Der Erzieher erfragt die häusliche Schlafsituation und versucht, diese Elemente mit in den KiTa-Alltag einzubringen. Jedes Kind hat einen eigenen Korb, in dem gegebenenfalls von zuhause mitgebrachte Sachen, wie z.B. Schnuller, Kuscheltier und Schlafanzug Platz finden und das Wohlbefinden der Kinder unterstützen.

Die frühkindliche Erziehung ist in erster Linie Selbstbildung durch das Spiel.

Die Kinder entwickeln und konstruieren die Strukturen, mit welchen sie ihre soziale, sachliche und geistige Welt erfassen, aus eigener Erfahrung heraus.

Dazu stellt der Erzieher den pädagogischen Rahmen, in dem er sein Wissen und seine Erfahrungen einbringt und die Kinder unterstützt und begleitet.

Die Bildungsbereiche entsprechen denen der 3 bis 6-Jährigen und werden dem

Entwicklungsstand der U3-Kinder angepasst