Inklusion

Definition von Behinderung

In der Pädagogik gelten laut der Empfehlung der Bildungskommission des Deutschen Bildungsrates alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen als behindert

„…die in ihrem Lernen, im sozialen Verhalten, in der sprachlichen Kommunikation oder in den psychomotorischen Fähigkeiten soweit beeinträchtigt sind, dass ihre Teilnahme am Leben in der Gesellschaft wesentlich erschwert ist.  Deshalb bedürfen sie besonderer pädagogischer Förderung. Behinderungen können ihren Ausgang nehmen von Beeinträchtigungen des Sehens, des Hörens, der Sprache, der Stütz- und Bewegungsfunktionen, der Intelligenz, der Emotionalität, des äußeren Erscheinungsbildes sowie von bestimmten chronischen Krankheiten.“

Behinderungen können auch als Kombination aus mehreren Ursachen und Folgen auftreten bzw. weitere Behinderungen zur Folge haben.

Bedeutung und Ziele der Integration/ Inklusion 

In unserem pädagogischen Handeln bedeutet Integration, die Bedürfnisse, Möglichkeiten und Wünsche aller Kinder gleichermaßen in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen.

Die Erziehungsziele für jedes Kind unterscheiden sich grundsätzlich nicht. Denn jedes Kind hat Grundbedürfnisse und ein Recht auf Erziehung.

Auch wenn die Aufnahme von Kindern mit erhöhtem Förderbedarf gegebenenfalls spezielle Herausforderungen an die Raumgestaltung und Mitarbeiter birgt, so finden die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes Berücksichtigung. Inwieweit benötigt dieses Kind einen speziellen Schonraum, besondere Raumgestaltung, spezielle Fördermaßnahmen? Diese zentralen Fragen stehen jedoch bei jedem neuen Kind, nicht nur bei Kindern mit erhöhtem Förderbedarf, im Vordergrund.

Integration bedeutet für uns somit, die Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes – behindert oder nicht behindert – entsprechend seinem Entwicklungsstand und seinen Fähigkeiten zu fördern und zu fordern. Im alltäglichen Zusammensein der Kinder in Großgruppen (Morgenkreis, Spiel auf dem Außengelände, Freispiel etc.) bei geplanten Aktionen (Feste im Jahreskreislauf usw.) und Begegnungen in der Kleingruppe (Projektgruppen, AGs) lernen die Kinder voneinander. Sie nehmen sich mit ihren Fähigkeiten und Beeinträchtigungen wahr, helfen sich gegenseitig und akzeptieren Unterschiedlichkeit. So wird das Miteinander von allen Kindern, mit Hilfe unserer Planung und unserer Unterstützung, durch Vorbild der Mitarbeiter und durch das gemeinsame Erleben, selbstverständlich.

Unterstützt wird dies zumeist durch eine heilpädagogische Fachkraft, die die integrativen Kinder in ihrem Alltag begleitet und anhand der Entwicklungsgeschichte, Ressourcen, Neigungen und Begabungen der Kinder individuelle Bildungskonzepte plant. Die Fachkraft gibt Hilfestellungen, unterstützt das Kind verschiedene Verhaltensweisen auszuprobieren, Wünsche und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen und sich eine emotional stärkende Lebenswelt aufzubauen. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern, dem Team der Einrichtung und anderen Berufsgruppen (wie z.B. Logopäde, Ergotherapeut) unterstützt und fördert sie das Kind in einem auf seine Bedürfnisse abgestimmten Rahmen.